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Eine Veranstaltung des Friedenszentrums zum Gedenken an Hiroshima und Nagasaki am 7. August 2015

Foto: Renato VazquezFoto: Renato Vazquez

Großen Zulauf erhielt unsere Veranstaltung „100 Kerzen auf der Oker“ unter anderen von Vertreterinnen des Bezirksrats Innenstadt (Frau Zander, Frau Georgi) sowie Vertretern des Braunschweiger Stadtrates (Peter Rosenbaum). 70 Jahre nach dem ersten Atombombenabwurf gedachten wir der Opfer der Massenvernichtungsaktion, die am 6. und 9. August 1945 die Städte Hiroshima und Nagasaki verwüstete. Vom Stand auf der Brücke der Jasperallee begann die Veranstaltung mit einer Lichterprozession hin zu den schwimmenden Kerzen auf der Oker. In einer Lesung von Brigitte Constein-Gülde und und Angela Vorwerk wurde der Opfer und der Nachfahren gedacht, die bis heute unter den Folgen der nuklearen Katastrophe leiden.


Neben dem Gedenken geht es um die politische Mahnung, nicht nachzulassen mit der Forderung nach Abschaffung und Ächtung aller Atomwaffen. Bis heute hat die Menschheit nicht die notwendigen Konsequenten gezogen und eine Ächtung der Nuklearwaffen durchgesetzt.Albert Einstein mahnt: „ Die entfesselte Macht des Atoms hat alles verändert, nur nicht unsere Denkweise. Wir brauchen eine wesentlich neue Denkungsart, wenn die Menschheit am Leben bleiben will. “Noch immer wird auf Sicherheits- und Machtpolitik gesetzt: weltweit gibt es 16.350 Atomsprengköpfe, die unsren Planeten vernichten könnten.

Wir fordern eine nachhaltige Kultur des Friedens und die Abschaffung und Ächtung aller Atomwaffen.

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Doch trotz eines Atomwaffensperrvertrages und einer Ächtung von Atomwaffen durch den internationalen Gerichtshof im Jahre 1996 werden von den Atomstaaten die Abrüstungs– und Nichtverbreitungsinitiativen boykottiert. Es gibt statt dessen einen Wettlauf um technologische Verfeinerungen wie Schlagkraft,Treffgenauigkeit und Tarnmöglichkeiten. Diese Entwicklung lässt die Hemmschwelle für einen atomaren Einsatz sinken, da kleine Atombomben mit weniger Kollateralschäden als einsetzbar angesehen werden. Die Renaissance der atomaren Abschreckungspolitik wurde forciert durch den Konflikt zwischen der NATO und Russland um die Ukraine. Zu dem Wettrüsten gehört auch die Stationierung des Raketenabwehrsystems in Rumänien und Polen. Dies erhöht die Spannungen und damit die Kriegsgefahr.

Wir fordern ein anderes Denken: ein Miteinander - Reden der Konfliktparteien statt Aufrüstung, um die Gefahr eines atomaren Einsatzes herabzusetzen.

In Deutschland lagern in Büchel in der Eiffel ca. 20 Atombomben des Typs B61. Im Jahr 2010 beschloss der Bundestag , den Abzug der Atombomben aktiv zu verfolgen. Das entspräche der Einhaltung des Atomwaffensperrvertrages, der eine völkerrechtliche Verpflichtung zur Abrüstung beinhaltet. Im Mai 2012 hat die Bundesregierung beim Natogipfel in Chicago entgegen dem Beschluss sich einverstanden erklärt , dass die US-amerikanischen Atomwaffen im Land bleiben und sogar mit Milliarden – Aufwand durch moderne Nuklearwaffen ausgetauscht werden.

Wir fordern, den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland durchzusetzen und auf jegliche nukleare Teilhabe zu verzichten.

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Wir unterstützen eine Initiative des österreichischen Außenministers im Dez. 2014 in Wien, dass Nicht-Atomwaffen-Staaten die Verhandlungen in die Hand nehmen und ein Verbot von Atomwaffen in einem völkerrechtlich verbindlichen Vertrag durchsetzen. Bereits 159 Staaten haben den humanitären Imperativ unterstützt:

„Es ist im Interesse des Überlebens der Menschheit, dass Atomwaffen unter keinen Umständen wieder eingesetzt werden.“ Diese Forderung unterstützen wir aus vollem Herzen und fordern von der Bundesregierung, diesen Vertrag zu unterschreiben.

 

 

Fotos: Renato Vazquez