Am 16.5. präsentierte die Literaturgruppe des Friedens-zentrums vor 30 Gästen im Speicher der Alten Waage im Rahmen unserer Reihe WEGE ZU EINER KULTUR DES FRIEDENS eine Lesung zum Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer.

Sie war einer der Beiträge zu unserem Projekt „1913 - Aufstieg und Niedergang“. Der Dom hatte eine Ausstellung und einen Film zu Albert Schweitzer gezeigt. Dort war übrigens auch sein Braunschweiger Konzert aus den Zwanziger Jahren nachgespielt worden, mit dem er Spenden einwarb.

Die Literaturgruppe des Friedenszentrums rückte den Pazifisten und Humanisten in den Vordergrund und beleuchtete und seine menschliche Seite näher. Wir stellten ihn als 9. Persönlichkeit in unserer Reihe „Berühmte PazifistInnen“ vor. Dieser Aspekt bleibt leider bei der „Prunk- und Adelsperspektive“ in der Mehrheit der städtischen Projekte zu „1913“ auf der Strecke.

Anhand von Texten aus seinen Büchern „Die Ehrfurcht vor dem Leben“, „Aus meinem Leben und Denken“ und „Zwischen Wasser und Urwald“ wurden im Verlauf des Abends seine ethische Grundeinstellung und vor allem die Gründe für seine Entscheidung von 1913 für die Hilfe für die im afrikanischen Urwald ohne medizinische Betreuung lebenden Menschen aufgezeigt, die zur Gründung des Tropenkrankenhauses in Lambarene führten. Er fühlte sich Europas überdrüssig und hatte von der Theologie zum Studium der Medizin gewechselt, als er das Elend in Afrika sah. So wurde er zu einem der ersten Entwicklungshelfer.

Ein besonderes Highlight war der Auftritt des Schauspielers und Literaten Andreas Hartmann. Für seine tolle Unterstützung der LeserInnen Angela Vorwerk und Helmut Weidemeier und die eigenen Denkanstöße gilt ihm unser Dank. Frieder Schöbel konnte im Anschluss an die Lesung die Originalstimme von Albert Schweitzer auf einem alten Tonbandgerät wiedergeben. Dies verlieh der interessanten Lesung zum Abschluss noch ein kleines Stück mehr Leben.

Daniel Gottschalk, Frieder Schöbel