Drucken

Bericht des Vortrags von Reiner Braun am 17.8.2017 in der VHS in der Reihe "Wege zu einer Kultur des Friedens".

 

Drohnen – der heimliche Tod aus Deutschland

Der Tod durch Drohnen kommt in den Nachrichten selten vor – und doch ist er inzwischen Alltag in Pakistan, Afghanistan, Jemen, Libyen und in Somalia. Die Menschen in diesen Ländern müssen mit dem allgegenwärtigen Tod rechnen: in der Stadt – auf dem Feld - bei Hochzeiten -  bei Beerdigungen – wenn Menschen zueinander kommen.  Die Bedrohung ist täglich und ununterbrochen.. Man kann sich daran nicht gewöhnen. Das ist psychische Folter.

Offiziell gab es 5000 Drohneneinsätze  mit Toten im 5-stelligen Bereich, 80% davon sind Zivilisten.

Was hat Deutschland damit zu tun?
In Deutschland gibt es Ramstein:  es ist die größte Airbase außerhalb der USA: 1400 ha groß, auf ganzer Fläche untertunnelt, denn die US-ARMY hat dort ihr größtes Militärdepot außerhalb der USA.  ( Raketen , Bomben, Sprengsätze, Waffen und Munition).  52.00 US-Amerikaner arbeiten dort, dazu kommen die Angehörigen – Sie ist  eine Stadt mit allem, was dazu gehört. Der deutsche Ort Ramstein profitiert davon, denn die Airbase ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der ehemaligen Textilregion.

Ramstein  ist das Logistikzentrum der US-Army, das Spionage– und Abwehrzentrum der USA in Europa, und auch die  Einsatzzentrale für das Raketenabwehrschild in Osteuropa. Die Abwehrraketen sind auf fahrbaren Stützpunkten wie LKWs und auf Schiffen auf dem Mittelmeer.

Die Airbase in Deutschland ist  ein wesentliches Kettenglied für die gesamte Kriegsführung der Nato:  die Einsatzzentrale für alle US- Atomwaffen in Europa – auch für  Büchel. Von Ramstein gehen alle Einsatzbefehle der US-Luftwaffe im Bereich Europa und Asien aus, also nach Eurasien. Alle Truppen werden von hier in den Krieg geschickt und zur Recreation wieder zurück nach Ramstein. Dafür  entsteht ein neues riesiges Hospital für 118 Millionen €.  Deutschland beteiligt sich an den Kosten.

Das besondere an dieser Airbase sind die Drohnen. Alle Drohneneinsätze müssen über Ramstein gehen, wegen der Ellipsenform der Erde. Drohneneinsätze gibt es schon seit 1931, aber erst im Afghanistankrieg wurden sie zur  Kriegswaffe. Ihr militärischer Vorteil liegt auf der Hand: keine Zinksärge wie im Vietnamkrieg, dem die US.amerikanischen Bevölkerung ihre Unterstützung versagte,   Schutz der eigenen Soldaten in asymetrischen Kriegen – ein Vorteil für den technisch Überlegenen.

Dem amerikanischen Drohnenkrieg sind bisher über 15000 Menschen, überwiegend Zivilisten, zum Opfer gefallen. Dieser Drohneneinsatz  ist nicht nur grausam und perfide, er ist völkerrechtswidrig! Die USA ist offiziell nicht im Krieg mit diesen Staaten und - sie unterscheiden nicht zwischen Soldaten und Zivilisten.. Deutschland als Unterstützer handelt ebenso völkerrechtswidrig. Die Airbase ist in Ramstein aufgrund eines Stationierungsabkommens, das seinerzeit unterschrieben wurde. Die Drohnen schaffen eine neue Realität. Es liegt in der Verantwortung der deutschen Politik, das Stationierungsabkommen  zu kündigen.

Wir fordern die Kündigung des Stationierungsabkommens und  die Schließung dieser Airbase!

Wir unterstützen die Kampagne KAMPAGNE „Stopp Ramstein : keinen Drohnenkrieg“

Wir unterstützen die geplante UN-Konvention zur Ächtung der Drohnen als Kriegswaffe.

 

 

 

 Helmut Käß, Inge Gerlach, Elke Almut Dieter