Am 14.9.2018 referierte Prof. Eiichi Kido (Osaka/Japan) an der Ev. Akademie Braunschweig.

Jahrzehnte lang hat sich Japan als „einzige Atombombenopfernation" bezeichnet. Aber dieses Land lehnte den Atomwaffenverbotsvertrag, der am 7. Juli 2017 mit 122 UNO-Mitgliedstaaten angenommen wurde, beharrlich ab. Auch der Verleihung des Friedensnobel-preises an ICAN (Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen) kehrte die Regierung demonstrativ den Rücken.
Ist die Mahnung von Hiroshima und Nagasaki zu Frieden und Abrüstung ausgerechnet in ihrem Heimatland wirkungslos geworden? Kann man diesen Prozess als Diskontinuität oder Kontinuität der Politik Nachkriegsjapans interpretieren?

Hier finden sie sein Vortragsskript.

Prof. Eiichi Kido studierte Deutsche Zeitgeschichte in Tokio.
Seit 1994 Associate – Professor für Int. Politik an der Universität Osaka mit dem Schwerpunkt Deutsche Politik und Friedensforschung.
Es folgten mehrere Gastaufenthalte in Deutschland. 2008 promovierte er an der Freien Universität Berlin. Letzte Aufenthalte im April 2018 in Bad Boll und zuletzt in Berlin beim Deutsch-Japanischen Friedensforum.
Prof. Kido engagiert sich aktiv gegen die wachsende Militarisierung und nukleare Aufrüstung Japans und für den Erhalt des Verfassungsartikels, der einen Verzicht auf Krieg und militärische Gewalt beinhaltet.