Mögliche Wege aus der Eskalationsspirale

 

Podiumsdiskussion mit

Dr. Sahra Wagenknecht, Mitglied des Bundestages, Volkswirtschaftlerin, Co-Initiatorin »Manifest für Frieden«

Oberst a.D. Wolfgang Richter, Experte für Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, ehem. Leitender Militärberater bei der deutschen OSZE-Vertretung (Wien)

Moderation: Christoph Krämer, IPPNW

Donnerstag 15.6.2023
Beginn 19.00 Uhr
Ort: Magnikirche Braunschweig

Laut Medien verfolgt Russland mit seinem Feldzug in der Ukraine imperialistische Ziele. Was ist demgegenüber von den essentiellen Sicherheitsinteressen zu halten, mit denen Putin ihn begründet? Wie konnte es 30 Jahre nach Ende des Kalten Krieges zu der jetzigen Situation kommen? Haben wir es letztlich mit einem Stellvertreterkrieg zwischen Moskau und Washington zu tun? Besteht tatsächlich das Risiko eines Atomkrieges, wenn die schleichende Eskalation mit immer mehr militärischer Unterstützung für die Ukraine ohne erkennbare »rote Linie« fortgesetzt wird? Dürfen wir eine Verhandlungslösung fordern (wie die Mehrheit der Bevölkerung), also einen Kompromiss – ohne die überfallene Ukraine damit zu verraten?

Am 30. April 2023, war Andreas Zumach zu Gast beim Politischen Frühschoppen in St. Albertus Magnus, Braunschweig.
Der pax christi Diözesanverband Hildesheim und das Dominikanerkloster St. Albertus Magnus in Zusammenarbeit mit der katholischen Erwachsenenbildung hatten eingeladen.

Andreas Zumach, Freier Journalist, langjähriger UNO-Korrespondent der »taz« in Berlin, Experte für internationale Beziehungen und Friedensaktivist seit den 80er Jahren, (u.a. Sprecher des bundesweiten Koordinationsausschusses der Friedensbewegung), Mitglied im Koordinationskreis von »Sicherheit neu Denken«.

Inhaltliche Zusammenfassung von Elke Almut Dieter ergänzt mit Zitaten aus dem Vortrag, und aus der Diskussion (Rolle der UNO bei Friedensgesprächen)


Vortragsreihe Wege zu einer Kultur des Friedens
Donnerstag, 11. Mai 2023 um 19.00 Uhr

»Deutschlands Zeitenwende zu Aufrüstung und Militarisierung«
- Unsere aktuelle Regierung im Kriegs- und Rüstungswahn? -

Vortrag und Diskussion mit Jürgen Wagner

Speicher der VHS Braunschweig in der Alten Waage, Alte Waage 15, Braunschweig
- Eintritt frei -

Die ausgerufene Zeitenwende ist nicht der Beginn, nur der Katalysator der aktuellen Rüstungspolitik.
Jürgen Wagner verweist auf den lange geplanten Paradigmenwechsel zu einer militärischen Großmachtpolitik, die mit dem Projekt »Neue Macht – Neue Verantwortung« Ende 2012 eingeleitet und von Ex-Bundespräsident Joachim Gauck auf der 50. Münchner Sicherheitskonferenz 2014 verkündet wurde. Ziel dieser Politik ist eine strategische Autonomie Deutschlands - auch im Ausbau der militärischen Fähigkeiten und in der Stärkung der heimischen Rüstungsindustrie, denn, so formulierte Hans-Gert Pöttering »Politische Gestaltungskraft« sei in der internationalen Politik »unveränderlich an militärische Stärke gebunden«.
Das öffentliche Jammern über die »kaputtgesparte Bundeswehr« gehörte zum Durchsetzen des Paradigmenwechsels.

Videoaufzeichnungen des Vortrages und deren Veröffentlichungen sind den Veranstaltern vorbehalten.

Am 20.4. war auf Einladung der unanhängigen Bürgerzeitung braunschweig-spiegel Gabriele Krone-Schmalz nach Braunschweig gekommen. Mitveranstalter waren die IPPNW-Regionalgruppe Braunschweig und das Friedenszentrum Braunschweig e.V.. Die Paulikirche stellte dankenswerterweise die Räumlichkeiten zur Verfügung.


Andreas Matthies im Braunschweig-Spiegel, 21.4.2023


Gabriele Krone-Schmalz füllte die Paulikirche

"„Eiszeit“, so heißt das Buch, mit dem Gabriele Krone – Schmalz vor fünf Jahren warnen wollte: „Wie Russland dämonisiert wird und warum das so gefährlich ist“. Inzwischen ist seit dem Krieg in der Ukraine eine Ultra-Eiszeit ausgebrochen, auch in den meisten Medien, so dass es einen nur frösteln kann: Berichte, die statt sachlich-nüchterner Information und Analyse nur so strotzen vor emotionalisierter „Haltung“; an vielen Stellen die Vermengung von Darstellung und Meinung; Talkshows, in denen drei oder vier Teilnehmer über die eine Person mit abweichender Meinung herfallen (wenn eine solche überhaupt noch eingeladen wird), oft nach Kräften vom Moderator sekundiert; und nicht zuletzt die Diskriminierung von Personen, die eine andere als die vorherrschende Meinung vertreten, (...)"

Aus dem Beitrag von Uwe Meier im Braunschweig-Spiegel

Frieden in der Friedensbewegung

"(...) Auch wenn der Ukrainekrieg im Mittelpunkt des Ostermarsches stand; es ging um alle Kriege auf der Welt. So auch um den inneren Krieg im Iran. Beim Ostermarsch waren die IranerInnen hoch willkommen mit ihrem Kampf um Frieden und Freiheit im Iran. Vielleicht sollte zukünftig der internationale Charakter des Ostermarsches noch stärker betont werden.
Trotzdem, die kurze Begrüßungsrede von Elke-Almut Dieter vom Friedenszentrum Braunschweig ging nicht nur auf den Krieg in der Ukraine ein, indem sie einen Waffenstillstand forderte, sondern auch auf Ostermarschteilnehmer aus dem rechten politischen Spektrum. Deutlich distanzierte sie sich und die Ostermaschierer von den Rechten, die anscheinend die Ostermärsche unterwandern wollen."

 
» weiter im braunschweig-spiegel

 


Der diesjährige Ostermarsch findet am Ostersamstag, 8. April statt. Organisiert wird er vom Friedensbündnis Braunschweig. Der Auftakt des Ostermarsches ist um 11 Uhr am Kohlmarkt in Braunschweig. Nach einem Demonstrationszug durch die Innenstadt mit drei Stationen mit kurzen Redebeiträgen endet er auf dem Kohlmarkt mit einer Schlusskundgebung, auf der Rainer Braun vom Internationalen Peace Büro spricht. Eine Gebärdendolmetscherin wird seine Rede in Gebärdensprache übersetzen.

Friedensbündnis, Friedenszentrum und IPPNW Braunschweig rufen zur Teilnahme auf.

Mit dem Aufruf von Bertha von Suttner ”die Waffen nieder“ wollen wir am Ostermarsch ein Zeichen für den Frieden setzen.


Do 20.04.2023   VORTRAG & DISKUSSION
»Russland - und wie weiter«

Der russische Einmarsch in die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Jetzt kann es nur darum gehen, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden und eine tragfähige Lösung für die Zukunft zu finden. Welche Rolle kann Diplomatie spielen? Helfen Sanktionen oder schaden sie eher? Sind Härte und Abschreckung das Mittel der Wahl oder doch Entspannungspolitik und Versöhnung? Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Und wie steht es um unsere Gesellschaft angesichts existenzieller Fragen um Krieg und Frieden?

Referentin:
Gabriele Krone-Schmalz, Journalistin, Publizistin


Am 23.2.2023 fand im Medienhaus der Braunschweiger Zeitung ein Leserforum mit dem Titel »Krieg ohne Ende?« statt. im Podium: Sigmar Gabriel (Atlantik-Brücke), Larysa Tkachuk (Verein Freie Ukraine), Rafael Loss (European Council on Foreign Relations) und Carsten Müller (MdB CDU). Mehrere Menschen aus dem Friedensbündnis Braunschweig waren im Publikum und zeigten sich irritiert über die von Henning Noske moderierte Veranstaltung.
Die Veranstaltung kann online in der BZ im Video nachverfolgt werden.



Hier der offene Brief des Friedensbündnisses Braunschweig der das Friedenszentrum am 14.3. erreichte:


 
Offener Brief vom Friedenbündnis Braunschweig
zum Leserforum der Braunschweiger Zeitung »Krieg ohne Ende?« vom 23.02.23:

Sehr geehrter Herr Noske,

über die Organisation Ihres BZ-Leserforums »Krieg ohne Ende?« vom 23.02.23 sind wir tief erschüttert. Da Vertreter:innen friedenspolitischer Organisationen aus Braunschweig auf der Veranstaltung keine Gelegenheit fanden, sich zu äußern, reagieren wir mit diesem Brief. Dazu möchten wir vier Fragen bzw. Anmerkungen an Sie richten.


Vortragsreihe Wege zu einer Kultur des Friedens
Dienstag, 7. März 2023 um 19.00 Uhr

»China in der veränderten Konstellation der Großmächte«

Vortrag und Diskussion mit Andreas Zumach

Brunsviga Kulturzentrum - Kleiner Saal, Karlstr. 35, Braunschweig

Andreas Zumach ist eingeladen, über die Politik Chinas im Verhältnis zu den USA, zu Russland und zu den BRICS-Staaten zu berichten. Die USA reagieren auf Pekings geopolitisches Selbstbewusstsein zunehmend konfrontativ, stärken gegen China gerichtete Allianzen, gründeten das AUKUS Bündnis, eine militärisch-politische Blockbildung mit Australien und Groß Britannien. Chinas Antwort ist die Fortschreibung der Belt and Road Initiative und die Durchsetzung des Anspruchs der »Ein-China-Politik«, was bei der gleichzeitiger Aufrüstung Taiwans durch die USA den indopazifi schen Raum zu einem Brennpunkt macht.

Welche Rolle kann China im Ukrainekrieg spielen?
Kann es Russland vom Einsatz nuklearer Waffen abhalten und eine Rolle bei Waffenstillstandsverhandlungen spielen?

Für Europa ist China ein bedeutender Handelspartner und damit auch ein Konkurrent zu den USA. Welche Möglichkeiten hat Europa, im geopolitischen Poker mitzuspielen, ohne zum Spielball der anderen zu werden?

Videoaufzeichnungen des Vortrages und deren Veröffentlichungen sind den Veranstaltern vorbehalten.

zum 24.2.2023    


Ein Jahr Krieg in der Ukraine
 
...  ein Anlass für eine Stellungnahme des Friedenszentrums:
 
Wir treten ein für ein Ende der Gewalt – für ein Ende des Tötens. Politiker und Diplomaten sind gefragt, einen für beide Seiten gesichtswahrenden Weg zu einem Waffenstillstand zu finden. Erst danach beginnt die Lösung des Konfliktes. Es wird Zeit brauchen, die Aggressionen aufzuarbeiten und die Gemengelage des Konfliktes so zu lösen, dass die Parteien damit leben können. Ein Ende des Krieges ist nicht ohne Kompromiss zu haben, auch einer, der Opfer verlangt. Das heisst, niemand wird seine in der Propaganda noch ideologisch erhöhten Kriegsziele durchsetzen können.

Zum Jahrestag des Ukrainekrieges gibt es eine Vielzahl von Berichten, Aufrufen, einem BZ-Leserforum, Mahnwachen und Demonstrationen für Frieden von allen Seiten und aus verschiedenen politischen Richtungen – auch in Braunschweig: Die Kirchen rufen zu Gebeten auf, am Freitag, 24.2. lädt die Stadt Braunschweig, der Verein „Freie Ukraine“ und die Probstei zu einer Gedenkveranstaltung „Lichter für den Frieden“ ein.

 
Anstelle einer weiteren Mahnwache in Braunschweig fahren einige von uns zu einer Mahnwache nach Berlin und unterstützen das Manifest für den Frieden. Nachfolgend finden Sie diesen Aufruf und andere ausgewählte Beiträge verlinkt.

Mit friedlichen Grüßen
Elke Almut Dieter
Vorstand Friedenszentrum Braunschweig e.V.

Die Braunschweiger Friedensbewegung mit Friedenszentrum und Friedensbündnis ruft zu einer Mahnwache für die Beendigung des Krieges in der Ukraine auf: am Samstag 28.1.2023 von  11.00 – 12.00 Uhr auf dem Kohlmarkt


Vortragsreihe Wege zu einer Kultur des Friedens
Donnerstag, 16. Februar 2023 um 18.00 Uhr
(vorgezogener Beginn!)

»Schreibtischtäter und ihre vergessenen Opfer.«
Biographien aus der NS-Zeit und die Probleme institutionalisierter Gedenkkultur

Buchvorstellung mit Kerstin Lindner und Uwe Meier

VHS Braunschweig (Dachgeschoss) in der Alten Waage, Alte Waage 15, Braunschweig

- Eintritt frei -
 
 
Es gelten die aktuellen Corona-Schutzauflagen der VHS
Die Veranstaltung wird nicht aufgezeichnet.


Seit dem Prozess gegen Adolf Eichmann ist vielen Menschen der Typus des Schreibtischtäters vertraut, der nicht selbst mordet und quält, aber dafür die Voraussetzungen schuf. Viel weniger bekannt sind die juristischen Schreibtischtäter der NS-Zeit. Und noch weniger wissen wir darüber, dass viele von ihnen in der neuen Bundesrepublik lückenlos in wichtigen Positionen weiteragieren konnten.



Vortragsreihe Wege zu einer Kultur des Friedens
Donnerstag, 19. Januar 2023 um 19.00 Uhr

»Russlands ukrainischer Krieg - ein Weltordnungskrieg?«

Vortrag und Diskussion mit Dr. Erhard Crome

Haus der Kulturen, Am Nordbahnhof 1A , 38106 Braunschweig

- Eintritt frei -
 
 
Es gelten die aktuellen Corona-Schutzauflagen des Haus der Kulturen


Der Krieg in der Ukraine und um die Ukraine ist täglich in der veröffentlichten Meinung präsent. Der Schwerpunkt der Berichterstattung liegt allerdings einseitig auf der russischen Aggression. Hier werden nicht nur die (welt-)politischen und ökonomischen Voraussetzungen ausgeblendet, sondern auch die Frage, ob dieser Konflikt nicht untrennbar mit dem Kampf um eine neue Weltordnung verknüpft ist.

Am 12. Januar 2023 erschien auf emma.de ein Interview mit Dr. Erich Vad. Das Interview ist online zugänglich https://www.emma.de/artikel/erich-vad-was-sind-die-kriegsziele-340045

Vad sieht im Ukrainekrieg eine militärisch operative Patt-Situation, die militärisch nicht gelöst werden kann. "Militärische Operationen müssen immer an den Versuch gekoppelt werden, politische Lösungen herbeizuführen. Die Eindimensionalität der aktuellen Außenpolitik ist nur schwer zu ertragen. Sie ist sehr stark fokussiert auf Waffen. Die Hauptaufgabe der Außenpolitik aber ist und bleibt Diplomatie, Interessenausgleich, Verständigung und Konfliktbewältigung."

"Wenn das Ziel eine unabhängige Ukraine ist, muss man sich perspektivisch auch die Frage stellen, wie eine europäische Ordnung unter Einbeziehung Russlands aussehen soll."

Donnerstag, 26. Januar 2023, 16:00 bis 17:30 Uhr, online.

Die Ukraine verteidigt ihr Staatsgebiet militärisch gegen die russische Invasion. Soll Deutschland der Ukraine Waffen liefern? Diese Frage ist hochumstritten, auch innerhalb der Friedensbewegung gibt es dazu Debatten. Welche Argumente führen die Gegner*innen und Befürworter*innen von Waffenlieferungen typischerweise an? Welche Argumente sind stichhaltig? Was steckt hinter ihnen? Wie kann ein Streitgespräch aussehen, wenn die Diskutant*innen friedenslogisch vorgehen?
 
Dr. Angelika Claußen (IPPNW) und Dr. Theodor Ziegler (Forum Friedensethik in der Ev. Landeskirche in Baden) laden zu einem Gesprächsforum ein, bei dem die Argumente in sachlicher Weise einander gegenüber gestellt werden. Die Teilnehmer*innen sollen Impulse für die eigene Entscheidungsfindung und Argumentationshilfen für die nächste Diskussion im politischen, gesellschaftlichen oder auch privaten Umfeld erhalten.
 
Die Anmeldung bitte bis zum 24. Januar an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Der Zugangslink wird anschließend verschickt.

https://www.sicherheitneudenken.de/veranstaltungen/