Daniel Baumann und Stephan Hebel

Gute-Macht-Geschichten. Politische Propaganda und wie wir sie durchschauen können


So werden wir durch Sprache manipuliert

Westend-Verlag, Broschur, 247 Seiten
ISBN:    978-3-86489-126-7
16,00 Euro

Jürgen Grässlin

"Schwarzbuch Waffenhandel"

Heyne Verlag, München
Originalausgabe. Taschenbuch, Broschur, 624 Seiten, 13,5 x 20,6 cm,
11 s/w Abbildungen, ISBN: 978-3-453-60237-3; € 14,99 


Wie Deutschland am Krieg verdient

Deutschland ist Europameister beim Waffenhandel. Kriegswaffen und Rüstungsgüter werden selbst an menschenrechtsverletzende und kriegführende Staaten verkauft. Deutsche Rüstungskonzerne – wie Daimler/EADS, Krauss-Maffei Wegmann, Rheinmetall, Diehl Defence oder ThyssenKrupp Marine Systems – verdienen bestens am grenzenlosen Export ihrer Großwaffensysteme. Heckler & Koch erobert den Weltmarkt der Kleinwaffen mit profitablen Gewehrlieferungen und Lizenzvergaben. Durch die Unterstützung von Banken werden die Konzerne zu Kriegsgewinnlern. Die Verantwortung tragen die Täter in der Politik und in der Rüstungsindustrie. Besonders brisante Fälle werden geheim im Bundessicherheitsrat bewilligt – z.B. LEOPARD-2-Kampfpanzer für Saudi-Arabien.

Andreas Heinemann-Grüder, Isabella Bauer (Hrsg.)

Zivile Konfliktbearbeitung - Vom Anspruch zur Wirklichkeit


2013. Ca. 250 Seiten. Kart., Ca. 26,90 € (D), 27,70 € (A), 38,50 SFr
ISBN 978-3-8474-0031-8

  • Welche Konzepte leiten zivile Konfliktbearbeitung an?
  • Woran ist sie friedensethisch orientiert?
  • Wie wird das Konfliktverhalten beeinflusst und welche Lehren lassen sich aus der Praxis ziehen?


Das Buch behandelt normative Begründungen ziviler Konfliktbearbeitung und ihre Ableitung aus Konflikttheorien. Damit sorgen die AutorInnen für eine theoretische Fundierung ziviler Konflikttransformation und benennen Voraussetzungen und Indikatoren für deren Erfolg. Der Band verbindet Friedensforschung und Friedenspraxis. Er fragt nach den Wirkungen ziviler Konfliktbearbeitung und trägt so zu deren Weiterentwicklung im Rahmen deutscher Friedens- und Sicherheitspolitik bei.

Aus dem Inhalt:

Rupert Neudeck zu Dieter Senghaas' neuem Buch:

Weltordnung in einer zerklüfteten Welt


edition suhrkamp (2642)

Das Buch will mit seinen Analysen der Welt-Unordnung zu einer positiven Antwort auf die Schlussfrage kommen: “Hat Frieden Zukunft?“

Zunächst macht der Autor vier Welten aus: Die Welt der fortgeschrittenen Industriestaaten (OECD), die neue Welt, also die Staaten Ost-Europas, daneben auch ostasiatische Gesellschaften. Dann gibt es die Dritte Welt, also Staaten, die den Anschluss noch nicht geschafft haben wie solche in Lateinamerika, Afrika und wenigen Teilen Südasiens.

Als vierte Welt macht der deutsche Sozialwissenschaftler und Friedensforscher, der an der Universität Bremen lehrte, die gescheiterten oder fast gescheiterten Staaten aus. Der zweite Teil ist dem „Rückblick für die Zukunft“ gewidmet. War der Kalte Krieg eigentlich ein Krieg?

Es folgt im dritten Teil die Weltordnungspolitik: Welche Weltordnungspolitik können wir uns in dieser zerklüfteten Welt vorstellen? Gibt es Wege aus der Armut abseits der vergeblichen Anstrengungen, die wir mit einem Verlegenheitswort „Entwicklungspolitik“ nennen? Wie sind in der zukünftigen Weltordnung die Menschenrechte und damit auch die kulturellen Bruchlinien zu gestalten und einzugehen?

Reiner Steinweg und Ulrike Laubenthal:

Gewaltfreie Aktion. Erfahrungen und Analysen


In dem Sammelband "Gewaltfreie Aktion. Erfahrungen und Analysen" von Reiner Steinweg und Ulrike Laubenthal werden die Prinzipien, Methoden und Wirkungsweisen gewaltfreien Handelns zusammengefasst und erläutert.

Die Ansätze in diesem Bereich haben sich im Laufe des letzten Jahrhunderts deutlich weiterentwickelt und professionalisiert. Seit den Gedanken von Thoreau oder Gandhi ist viel passiert. So kann man heute auf zahlreiche positive und erfolgreiche Beispiele der Gewaltfreiheit zurückblicken sowie auf ein breites Forschungsfeld bis hin zu etablierten Praktiken und Trainings, welche auf spezielle Aktionen vorbereiten sollen.

In den vielseitigen Ausführungen werden theoretische und praktische Konzepte aus der Geschichte der Gewaltfreiheit beispielhaft dargestellt, wie etwa die Prinzipien von Martin Luther King oder Mahatma Gandhi, und mit aktuellen Bezügen verdeutlicht. Auf Basis vergangener Ereignisse und theoretischer Konzepte wird verdeutlicht, wie und warum gewaltfreie Aktionen sehr erfolgreich sein können, aber auch welche Faktoren sie leicht scheitern lassen.

Ralf Buchterkirchen:

"... und wenn sie mich an die Wand stellen"


Desertion, Wehrkraftzersetzung und "Kriegsverrat" von Soldaten in und aus Hannover 1933-1945
Arbeitskreis Regionalgeschichte, 2011

Es schlägt auf den Magen zu lesen, wie Menschen hingerichtet wurden, nur, weil sie keinen sinnlosen Krieg für falsche Ideale führen wollten. Und doch hat man das Gefühl, man muss weiterlesen. Man kann es einfach nicht vergessen und so tun, als hätte man nie davon erfahren.

In einem weiten Bogen kommt Ralf Buchterkirchen auf etwa 177 Seiten mit vielen Bildern und Fotokopien von Textquellen vom Zustand der Militärjustiz über die Einzelschicksale einiger als Deserteure verurteilter Soldaten aus der Region Hannover hin zum Umgang mit den Opfern der Militärjustiz nach Ende des Zweiten Weltkriegs und zeigt dabei eine Mischung von gut und interessant geschriebenen, wohlrecherchierten Sachtexten und Beschreibungen von Einzelschicksalen, die einen berühren und erzürnen.

Avraham Burg:

Hitler besiegen. Warum Israel sich endlich vom Holocaust lösen muss


Campus Verlag, Frankfurt a.M. / New York 2009

Der ehemalige Berater von Shimon Peres und Ex-Sprecher der israelischen Knesseth (Parlament) kritisiert die All-Gegenwart des Holocaust im Leben der Juden in Israel, den USA und der übrigen Welt. Der Sohn deutscher Emigranten vertritt die Auffassung, Hitler habe gesiegt, wenn die Juden ihre Identität nur noch daraus ableiteten, dass sie Überlebende der Shoa seien. Ihr Blick sei ähnlich rückwärts gerichtet wie der der Deutschen in der Weimarer Republik, die sich nicht über ihre aufstrebende junge Republik definieren mochten, sondern nur über das, was sie durch den Ersten Weltkrieg verloren hatten. Sie verbauten sich dadurch den Blick für die Zukunft und deren Aufgaben.


Helmut Kramer und Wolfram Wette (Hrsg.):

Recht ist, was den Waffen nützt


Justiz und Pazifismus im 20. Jahrhundert. Berlin 2004.

In diesem Sammelband zeichnen Juristen und Historiker erstmals ein Gesamtbild des Verhältnisses von Justiz und Pazifismus im blutigen 20. Jahrhundert. Im Konflikt zwischen Macht und Freiheit hat sich die Justiz häufig auf die Seite der Machthaber gestellt. Kriegsgegner hatten es nie leicht in einem Land, in dem Soldaten, Militär und kriegerische Gewalt zu den Selbstverständlichkeiten staatlicher Existenz gezählt wurden. "Das bedrückende Ergebnis: Juristen haben vielmehr mit der Entscheidung über Krieg und Frieden zu tun, als man gemeinhin annimmt."

 

Helmut Kramer:

Karrieren und Selbstrechtfertigungen ehemaliger Wehrmachtsverbrecher


in: Wolfram Wette (Hrsg.), Filbinger – eine deutsche Karriere. Springe 2006, S. 99-121.

In diesem Sammelband zeichnen Juristen und Historiker erstmals ein Gesamtbild des Verhältnisses von Justiz und Pazifismus im blutigen 20. Jahrhundert. Im Konflikt zwischen Macht und Freiheit hat sich die Justiz häufig auf die Seite der Machthaber gestellt. Kriegsgegner hatten es nie leicht in einem Land, in dem Soldaten, Militär und kriegerische Gewalt zu den Selbstverständlichkeiten staatlicher Existenz gezählt wurden. "Das bedrückende Ergebnis: Juristen haben vielmehr mit der Entscheidung über Krieg und Frieden zu tun, als man gemeinhin annimmt."

Wolfgang Wette und Detlev Vogel (Hrsg):

Das letzte Tabu – NS-Militärjustiz und „Kriegsverrat“


unter Mitarbeit von Ricarda Berthold und Helmut Kramer
Aufbau-Verlag, Berlin 2007, 564 Seiten

Im Mai 2002 rehabilitierte der Deutsche Bundestag pauschal die Deserteure der Wehrmacht, mit einer Ausnahme: „Kriegsverräter“ (§ 57 Militärstrafgesetzbuch von 1934: im Kriege begangener Landesverrat) sparte er mit Zustimmung auch der SPD aus. Die hier dokumentierten Urteile der NS-Militärjustiz schaffen die Voraussetzung für eine sachgerechte Aufarbeitung eines längst überfälligen Themas. Deutlich wird, dass das Delikt „Kriegsverrat“ nicht selten erst in den Köpfen der Kriegsrichter entstand. Sie konstruierten aus widerständigen Handlungen eine Begünstigung des Feindes. Oft reichte zu einem Todesurteil, wenn der Angeklagte Kommunist, Sozialist oder Pazifist war und Kriegsgefangenen oder Juden geholfen hatte. Warum wurden diese Widerstandskämpfer bis heute nicht rehabilitiert? Im Raum steht noch immer der Gesetzentwurf der Bundestagsfraktion Die Linke (Bundestagdrucksache 16/3139 vom 25.10.2006), mit der die gesetzliche Rehabilitierung auch der wegen „Kriegsverrats“ Verurteilten gefordert wird.

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Heinz Bude:

Die Ausgeschlossenen. Das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft


Hanser, München 2006

Der Soziologe Hein Bude verfügt über die Kunst genauer Beobachtung. Außerdem kann er sehr anschaulich und durchaus lesbar schreiben. Vom berüchtigten Soziologenjargon keine Spur. Dafür bietet er allerdings auch keine Theorie und keine Therapie; er beschreibt einen Ist-Zustand, von dem er sagt, er greife auf eine lange Tradition zurück. Es sind manchmal liebevolle, manchmal latent boshafte Bilder aus dem Leben der „Unterschicht“, die neuerdings „abgehängtes Prekariat“ heißt. Man erfährt, wie diese frauendominierte, vaterlose Gesellschaft funktioniert, mit welchen Tricks man sich über Wasser hält und welche Fallen ihr drohen. Der staunende Leser aus der Mittelschicht, auf Leistung fixiert, erfährt vom „Leben der Anderen“, von denen der Autor sagt, dass sie weniger weit von der Mitte entfernt ist als dem Mittelschichtler lieb sein kann.

Hier liegt die Crux des Buches. Obwohl der Autor vor der Dämonisierung der Differenz warnt, beschreibt er doch die „Kultur der Unterschicht“ so, dass der Leser den Anschein gewinnen muss, sie sei unveränderlich: „Wo jene auf Kommunikation und Kompromiss aus ist, pflegt diese einen Stil der furchtlosen Härte, wo jene Bildung erstrebt, setzt diese auf Cleverness“. Wenn dem so ist, dann können alle Anhänger des dreigliederigen Schulsystems sich die Hände reiben. Dann kann man getrost ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen und die “Ausgeschlossenen“ bei Brot uns (TV-) Spielen lebenslänglich verwalten.

Empfohlen von Ingeborg Gerlach

 

 

Petra Gerster und Michael Gleich:

Die Friedensmacher



Täglich berichten die Abendnachrichten von den Brennpunkten der Welt: Krieg, Tod, Vertreibung. Doch in allen Konfliktregionen gibt es gleichzeitig Menschen, die für das Kontrastprogramm stehen: Sie engagieren sich mutig, kreativ und erfolgreich für den Frieden.

Petra Gerster und Michael Gleich präsentieren in diesem Buch eine Expedition zu den besten Friedensstiftern der Welt. Renommierte Autoren und Fotografen erzählen von Exterroristen in Nordirland, die Jugendliche von Gewaltfreiheit überzeugen; von einem Priester, der sich zwischen Bauern und Guerilleros stellt; vom Wunder am Jordan, wo sich Umweltschützer aus drei verfeindeten Staaten für sauberes Wasser engagieren. Sie berichten von Ärzten, Entwicklungshelfern, Geschäftsleuten und Menschenrechtlern, die auch in scheinbar ausweglosen Situationen immer wieder Auswege finden. Wir erleben engagierte, außergewöhnliche Menschen – Vorbilder, die Hoffnung geben und ermutigen.

Achim von Borries:

Rebell wider den Krieg. Bertrand Russell 1914-1918



Der Ausbruch der europäischen Jahrhundertkatastrophe im Herbst 1914 wurde zu einem tiefen Einschnitt im Leben und Selbstverständnis des englischen Philosophen Bertrand Russell (1872-1970). Mit einem staatlich verordneten Morden konfrontiert, das ihn entsetzte und empörte, sah er sich herausgerissen aus seiner bisherigen »theoretischen« Existenz. Er war schockiert über die um sich greifende nationalistische Massenhysterie, die Orgie des Hasses, den Taumel eines irregeleiteten »Patriotismus« - und über den »Verrat der Intellektuellen«, die, in England, wie in den anderen kriegführenden Ländern, zu Wortführern der Kriegspropaganda wurden. Gegen all dies begehrte er auf, mit jener Entschiedenheit, die ihm bis in sein hohes Alter eigen war.