In folgender Stellungnahme wollen wir den unerträglichen Anschuldigungen, die von der Antifaschistischen Gruppe Braunschweig (A.G.B.) gegen unser Mitglied Dr. Helmut Käss erhoben werden, deutlich widersprechen.
Helmut Käss wird vorgeworfen ein antisemitisches Weltbild zu pflegen. Als Folge wird ihm der Zugang zu Veranstaltungen von A.G.B. und DGB-Jugend verboten.
Dabei verhielt sich Helmut Käss – ein Mediziner im Ruhestand, der ein dialogbereiter Mensch ist und seine Meinung sachlich und argumentativ vertritt – auf keiner der von ihm besuchten Veranstaltungen so undemokratisch und störend wie die Mitglieder der A.G.B. auf anderen Veranstaltungen, die in den Räumen der TU BS stattfanden. (Podium Medicks – Hempel – Kleber: Zitat aus ihrem Flugblatt: "Diese Veranstaltung darf nicht stattfinden!"; Hecht-Galinski: die Polizei musste den demokratischen Ablauf der Veranstaltung gegen ihre Störungen sichern; und noch schlimmer: Sie liefen zum Präsidenten der TU und erreichten ein quasi Hausverbot für die Palästinenser).
Aber zur sachlichen Klärung zunächst eine Definition von Antisemitismus:
Dietz Bering:
"Dem Antisemiten gelten Juden ihrer gesamten Natur nach als schlecht und in ihren negativen Eigenschaften als unverbesserlich. Wegen dieser notwendig anwesenden Charaktermerkmale sind Juden immer als Kollektiv zu betrachten, das den Gesellschaften, in denen es lebt, wesensfremd bleibt und einen verdeckten destruktiven Einfluss auf das 'Gastvolk' ausübt. Dieser negative Einfluss und die faktische Fremdheit müssen entlarvt werden, um das wahre, unveränderliche Wesen der Juden hervortreten zu lassen."
Aus: "Was heißt Antisemitismus?", Bundeszentrale für politische Bildung, S.2
Helmut Käss hat niemals behauptet, dass "alle Juden schlecht seien". Er hat niemals verallgemeinert! Lediglich eine Kritik an der Politikgestaltung der für eine gewisse Zeit gewählten israelischen Regierung äußerte er. Würde sich ein Mensch aus Israel hinstellen und die Politikgestaltung Angela Merkels und ihres Kabinetts kritisieren, würde ihm wohl auch niemand eine deutschfeindliche bzw. christenfeindliche Einstellung unterstellen.
Es muss für jeden verständlich sein, dass die Kritik an einem Staat sich niemals an ein ganzes Volk richten kann, da der normale Bürger eines Staates die Politik seiner Regierung nur indirekt durch Wahlen beeinflussen kann. An den Politikinhalten kann er nichts direkt verändern. Das kann allein eine Administration.
Somit ist der Vorwurf des Antisemitismus im Fall Helmut Käss keinesfalls gerechtfertigt! Er stellt im Weiteren eine starke Verleumdung dar. Die A.G.B. schützt sich jedoch durch Anonymisierung auf ihren Flyern und die dreiste Vereinnahmung aller Studenten der TU Braunschweig durch die Angabe der Studierendenvertretung (AStA) – ohne dass die Studierenden jemals informiert, geschweige denn gefragt wurden – als Kontaktadresse auf ihrer Homepage. Eine Verhaltensweise, die nahtlos an das undemokratische und dialogunwillige Vorgehen der Gruppe anknüpft.
Das Friedenszentrum Braunschweig ist der Überzeugung, dass die Probleme im Nahen Osten, die immer wieder von beiden Seiten angefeuert werden, nur durch ein dialogorientiertes und vorurteilabbauendes Vorgehen gelöst werden können. Nur so kann nötiges Vertrauen geschaffen werden!
Gleiches Verhalten sollten alle zivilgesellschaftlichen Akteure – inklusive der A.G.B. – hier in einem demokratischen Braunschweig an den Tag legen. Konstruierte Antisemitismusvorwürfe helfen hier genauso wenig weiter wie das Stören von Veranstaltungen und Verweigerung von Diskussionen!
Wir hoffen in Zukunft mit der A.G.B. und dem DGB Braunschweig in einen konstruktiven Dialog treten zu können. Es gibt wahre Feinde der Demokratie! Gerade in Zeiten, in denen der Rechtsterror immer stärker zu werden scheint, sollten sich links-orientierte Vereinigungen zusammentun und kooperieren. Die Zerstrittenheit spielt nur den Rechten in die Hände!
Freundliche Grüße,
Daniel Gottschalk, Friedenszentrum Braunschweig e.V.