Elke Almut Dieter für das Friedenszentrum Braunschweig

.. Unendliches Leid ist über die Bewohner der japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki gekommen, von schrecklichen Szenen wird berichtet: Überlebende versuchten dem Inferno aus Feuer und Zerstörung zu entkommen, liefen als brennende Fackeln, mit zerfetzten Körpern  m Hilfe schreiend zum Fluss, in der Hoffnung im kühlen Wasser Linderung zu erfahren und sich aus dem Inferno zu retten.

Mindestens 70.000 Menschen starben sofort, mindestens ebenso viele in den folgenden Wochen, Monaten und Jahren an den Folgen der nuklearen Strahlung. Für diese Menschen werden in jedem Jahr in Japan – leuchtende Papierlaternen auf den Fluss Motoyasu gesetzt, um ihrer zu gedenken und die Folgen des Atombombenabwurfs nicht zu vergessen  ...

Das tun wir heute in kleinerem Maßstab hier in Braunschweig. Deswegen brennen die Kerzen hier auf der Oker. …

Das Gedenken ist eine Mahnung an die Nachgeborenen, vor allem aber ein wichtiger Akt gegen das Vergessen. Und wir dürfen auch nicht vergessen, dass der Abwurf der Atombombe an drei nacheinander folgenden Tagen kein Unglück war, sondern eine bewusste und geplante Kriegshandlung der USA unter Präsident Truman– ein Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung.

Das Motiv für den Einsatz der Bomben war, Japan möglichst schnell zur Kapitulation zu bewegen und so den Krieg zu beenden.
Das wichtigere Motiv aber war noch perfider: die Waffe, die so viel Zeit, Geld und Forschungsaufwand gekostet hatte, sollte im echten Einsatz getestet werden, um sie weiterzuentwickeln. Der Physiker Oppenheim formulierte das Ziel: "to get the maximum results and obtain the maximum information for further development of the weapon". Wir wollen ein maximales Ergebnis und eine maximale Auswertung für die weitere Entwicklung der Waffe..

Deshalb gab es die aufwendigen wissenschaftlichen Untersuchungen, die die US - amerikanische Besatzungsmacht nach dem Krieg in Hiroshima und Nagasaki durchführte – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Den amerikanischen Forschern ging es  nicht um medizinische Hilfe für die Opfer, sondern um Erkenntnisse zur Wirkung der Explosion und der Strahlung. Der Historiker Hiroshi Hasegawa bezeichnet in seiner wissenschftlichen Arbeit Hiroshima als ein  Experiment mit 70000 Toten.

Nach 73 Jahren hat sich die Bedrohungslage nicht verändert – eher verschärft. Die heutigen Atomwaffen haben die vielfache nukleare Sprengkraft. Um sie einsetzbar zu machen, werden sie modernisiert, das heißt, es entstehen „Mininukes“ mit elektronischer lasergesteuerter Zielführung für einen begrenzten Kriegseinsatz.  Die Opfer werden fast ausschließlich Menschen aus  der zivilen Bevölkerung sein. Die Ärzte mahnen: wir können Euch dann nicht helfen.

Der Einsatz der Kriegsroboter ist verführerisch, denn er schont die eigenen Soldaten. Das heißt, wenn die Großmächte sich darauf vorbereiten, diese Waffen zu bauen und einzusetzen, sind Kriege zu gefährlich für die Menschheit. Wir müssen alles dafür tun, solche Kriege zu vermeiden.

Guernica steht für den ersten Luftangriff auf eine Stadt > Picasso

Hiroshima und Nagasaki stehen für die ersten Atombombenangriffe auf eine Stadt

Ein weitere Steigerung wollen wir nicht erleben…..

Wir wollen die Ächtung der Atomwaffen !


Ein guter Anfang ist gemacht: Es gibt den  Atomwaffenverbotsvertrag, der 2017 mit einer überwältigenden Mehrheit der  UNO - Konferenz beschlossen wurde, aber die Ratifizierung steht noch aus. Auch die Bundesrepublik Deutschland hat noch nicht unterschrieben, da sie als Nato-Bündnispartner an nuklearen Waffen Anteil hat. Allein in Büchel lagern 30 Atomsprengköpfe.
Wir müssen uns gemeinsam einsetzen für die Ächtung der Atomwaffen, deren Zahl heute so groß ist, dass ihr Einsatz die Menschheit ausrotten würde und der nukleare Fallout den Erdball verdunkeln würde.

Wir müssen uns gemeinsam dafür einsetzen, dass die Militarisierung gestoppt wird, dass abgerüstet wird und das Geld für friedliche Anliegen eingesetzt wird.

Wir müssen uns alle dafür einsetzen, Kriege zu verhindern.