Neues Wehrpflichtgesetz und Kriegsdienstverweigerung
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Was kommt auf mich zu? Was kann ich tun?

Video und Bericht zur Veranstaltung mit Isabel Kobus und Thomas Franz am 13.11.2025 im Brunsviga Kulturzentrum
https://youtu.be/dDmXRZC0ulc
Deutschland soll nach dem Willen des Verteidigungsministers bis 2029 „kriegstüchtig“ werden. Dazu werden neben den entsprechenden finanziellen Mitteln auch sehr viel mehr SoldatInnen für die Bundeswehr gebraucht. Deshalb soll noch 2025 das sogenannte „Wehrpflichtmodernisierungsgesetz“ vom Bundestag verabschiedet werden. Dann sollen die Wehrerfassung und die verpflichtende Musterung ab 1.1.2026 wieder eingeführt werden. Ziel ist, zunächst möglichst viele freiwillige SoldatInnen zu gewinnen. Es ist aber absehbar, dass sich mit Freiwilligen allein das Ziel von 260.000 aktiven Soldaten in der Bundeswehr nicht erreichen lässt. Daher wird die Wiedereinführung der Wehrpflicht bereits vorbereitet.
In dieser Veranstaltung am 13.11.2025 wurde nach einer Einführung zur aktuellen Militarisierung unserer Gesellschaft der Entwurf des neuen Wehrdienstgesetzes von Isabel Kobus (DFG-VK) erläutert und dargestellt, was die Bundesregierung und die Koalition plant. Anschließend referierte Thomas Franz (Berater zur Kriegsdienstverweigerung in Braunschweig) zum Thema Kriegsdienstverweigerung.
Die Veranstaltung bildete den Auftakt dazu, dass im Friedenszentrum Braunschweig in Zukunft eine Beratung für Kriegsdienstverweigerer angeboten wird.
Die Teilnehmenden waren bunt gemischt: Von besorgten Großeltern und Eltern über politisch Interessierte bis hin zu jungen Menschen, die bald vom Wehrdienstmodernisierungsgesetz betroffen sein werden.
Im anschließenden Gespräch wurden viele Themen aus diesem Themenbereich angesprochen. Eingangs der Diskussion wurde mit Hinweis auf das Russell-Einstein-Manifest dem Empfinden Ausdruck gegeben, dass es schon sehr skurril sei, dass der Wille niemanden töten zu wollen als Gewissensentscheidung begründet werden muss, die dann auch noch von einer Behörde geprüft wird.

Fragen, die beantwortet werden konnten, bezogen sich auf die Kriegsdienstverweigerung, wie z.B.: Wie genau läuft eine Kriegsdienstverweigerung ab? Wann ist es sinnvoll den Kriegsdienst mit der Waffe zu verweigern? Können Eltern schon für ihre Kinder verweigern?
Kritisch diskutiert wurde die offensive Werbungsstrategie der Bundeswehr um Freiwillige. Dabei wird jedoch das Töten, Sterben, Verstümmeln, Traumatisieren durch bzw. von Soldaten ausgeklammert. Ebenso wurde mit Befremden angesprochen, wie die Bundeswehr in den Schulen und in Veranstaltungen für Jugendliche (z. T. schon ab 14 Jahren) agiert.

Thomas Franz und Isabel Kobus.
Künftig ist eine Beratung im Friedenszentrum Hochstrasse 18 in Braunschweig möglich.
Weitere Informationen zur Kriegsdienstverweigerung sind zu finden unter:
https://www.friedenszentrum.info/index.php/KDV
https://dfg-vk.de/verweigerung/
Individuelle Beratung zur Kriegsdienstverweigerung:
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Diese Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der IPPNW Regionalgruppe Braunschweig, dem Friedensbündnis Braunschweig, dem Friedenszentrum Braunschweig e.V., der GEW Regionalgruppe BS und dem DFK-VK Landesverband Niedersachsen-Bremen durchgeführt.
