Donnerstag 20.9.2018 um 19.00 Uhr
Veranstalter: Friedenszentrum BS e.V., Friedensbündnis Braunschweig
Vortrag und Diskussion
Referent: Dr. phil. Reinhold Lütgemeier-Davin
Veranstalter: Friedenszentrum BS e.V., Friedensbündnis Braunschweig
Völkerrechtlich ausgerichtete, liberaldemokratische Friedensfreunde standen in Braunschweig Linkspazifisten gegenüber, die Lebensschutz, unbedingte Gewaltfreiheit sowie die Ablehnung des Wehrzwangs kompromisslos propagierten. Sie wollten nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs eine programmatische Neuausrichtung der Friedensbewegung.
Der Referent untersucht die innerverbandliche Ausstrahlung der Rede des radikalen Pazifisten Kurt Hiller (1885-1972). Hiller gelang es in Braunschweig, die Vorherrschaft pragmatischer Kräfte um den späteren Friedensnobelpreisträger Ludwig Quidde in der »Deutschen Friedensgesellschaft« zu verringern. Zugleich lieferte Hiller ein begründungsstarkes Manifest für radikalpazifi stische Überzeugungen, die sich zunehmend in der Friedensbewegung durchsetzen konnten – mit Ausstrahlungen bis in die Gegenwart hinein. Zugleich begrenzte aber der Schwenk zu radikalpazifi stischen Positionen die realpolitische Gestaltungskraft der außerparlamentarischen Kraft der Friedensgesellschaft.
Dr. phil. Reinhold Lütgemeier-Davin ist Buchautor. Er schrieb z.B. »Pazifi smus zwischen Kooperation und Konfrontation«.
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