Im Gespräch mit Aktivist:innen aus Kurdistan/Türkei
Video zur Veranstaltung: https://youtu.be/IwpwUcrvcUU
Erstmalig konnte die Menschenrechtsgruppe Südost-Türkei der IPPNW e.V. ( Ärzte gegen den Atomkrieg/Ärzte in sozialer Verantwortung ) eine Gruppe kurdischer Aktivist:innen zu einem Gegenbesuch nach Deutschland einladen. Dieser Wunsch nach Fachaustausch und Vertiefung von Kommunikationsstrukturen war bei den diesjährigen Interviews mit NGOs und zivilgesellschaftlichen Gruppen in Ankara und Diyarbakir entstanden. Die "Reise" der IPPNW-Gruppe konnte 2021 Corona bedingt nur online stattinden.
Nachdem zwei Kolleginnen kein Visum erhielten, besteht die Gästegruppe aus Diyarbakir aus fünf Personen: eine Ärztin, ein Psychologe, ein Sozialarbeiter arbeiten in der Menschenrechtsstiftung (TIHV) Diyarbakir, die mit einem Netzwerk ehrenamtlicher Therapeuten- und Anwält:innen Folteropfern und traumatisierten Menschen Hilfe und Rehabilitation anbietet.
Für alle drei besteht wie für tausende Andere ein Berufsverbot für alle staatlichen Einrichtungen, dass auch in der Notlage der Pandemie nicht aufgehoben wurde. Die Anwältin in der Gruppe arbeitet in einer Hilfsorganisation für Geflüchtete. Die Türkei ist Transitland für Menschen aus Afghanistan, Pakistan, Afrika etc und Aufnahmeland für Syrien. In der Türkei sichert die anwaltliche Standesorganisation im Gegensatz zu der von Richtern- und Staatsanwält:innen (Staatsangestellte!!!) noch ein gewisses Maß an Unabhängigkeit. Die Dolmetscherin der Gruppe gehörte bis zur Einsetzung von Zwangsverwaltung aus Ankara der Verwaltung ihrer Kommune im Bereich Kinder- und Jugendarbeit an.
In der ersten Woche der dreiwöchigen Reise besuchten wir in Braunschweig und Hannover von Refugium e.V., NTFN e.V. über Landtag bis Stolpersteine e.V. zivilgesellschaftliche Gruppen und absolvierten ein ambitioniertes Programm. Die Veranstaltung in der Alten Waage berichtete in einem Kurzreferat über das Ausmaß der Gewalt in der Türkei und mündete dann am 14.10.2021: in einen Austausch über gesellschafliche Erfahrungen in Krisenzeiten.
(Dr. Elke Schrage, IPPNW)
Der Veranstaltungsmitschnitt ist zu finden im youtube-Kanal des Friedenszentrums.
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