Rede zum Jubiläum des Friedenszentrums

 
Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir kurz auf die Geschichte des Friedenszentrums zurückblicken. Ich werde aber auch einige der aktuellen Arbeiten und Ziele der Friedensbewegung vorstellen.


Die Rede von Helga Schitzer, Geschäftführendes Vorstandsmitglied IG-Metall, können Sie hier nachlesen >>>>>

Rede zur Eröffnung des Braunschweiger Ostermarsches 2010
Frieder Schöbel, Vorstandsmitglied im Friedenszentrum

Liebe Braunschweigerinnen und Braunschweiger,


begrüßen möchte ich all diejenigen, die sich zu Ostern hierher auf die Socken gemacht haben, um für Frieden und Abrüstung zu demonstrieren. Ich bin gebeten worden, zum 50. Jubiläum der Ostermärsche ein paar Worte zu sagen, weil ich schon bei den ersten Ostermärschen dabei gewesen bin, jedenfalls ab 1962.

Braunschweig war einer der fünf Ausgangspunkte für den ersten deutschen Ostermarsch 1960. Die Organisatoren waren hier Heinz Friedrich und Andreas Buro. Vor der Katharinen-Kirche sprach der Theologieprofessor Fritz Wenzel, der einige Jahre zuvor SPD-Abgeordneter für Braunschweig im Bundestag gewesen war.

Es ist nichts gut in Afghanistan. Margot Käsmann kam in arge Bedrängnis für diese Wahrheit. Dabei: Die Geschehnisse von gestern geben nun wieder bitter recht. Es wird ja immer schlimmer Recht zu behalten. Gestern wieder dreimal sinnloses Sterben für diesen Kriegseinsatz, der keinen Frieden bringen kann.

Liebe Bürger,


heute habe ich das erste Mal die Möglichkeit, vor vielen von euch zu sprechen. Das letzte Jahr hatte mich die Nahost-Politik intensiver in meinem Leben bewegt, als es in den Jahren davor war. Und voller Optimismus hatte ich mich mit einigen vom Friedenszentrum auf den Weg nach Ägypten gemacht. Es war uns allen absolut ein Bedürfnis, den Menschen im Gazastreifen zu zeigen: „Hey, wir haben euch nicht vergessen! Wir denken an euch! Wir wirken Tag für Tag, wo wir die Möglichkeit haben, auf unsere Politiker ein und sagen: „Bitte vergesst sie dort nicht!“

Mein Name ist Bernd Sternkieker, ich komme von der Bürgerinitiative Waggum und wir protestieren gegen den Flughafenausbau. Jetzt kann man natürlich fragen: was hat das mit dem Ostermarsch zu tun? Was hat das mit Frieden zu tun? Wir finden, es hat erstaunlich viel mit Frieden zu tun. Und zwar der Frieden in dieser Stadt ist durch das Flughafenprojekt längst gestört. Das dokumentieren die 85 Protestaktionen seit Beginn des Ausbaues.


Der Flughafenausbau bricht den Frieden in mehrerer Hinsicht. Am augenfälligsten sicherlich durch die Eingriffe gegen die Natur, sowie die drohende Kappung und Isolierung ganzer Orte im Norden der Stadt. Zunehmend aber auch durch behördliche Schikanen gegen die protes-tierenden Menschen, gegen das Glockengeläut, gegen den Einsatz eines Megaphons, gegen das Demonstrieren auf der Straße, gegen die Versammlungsleitung, ja sogar gegen das Tragen der gelben Weste. Dazu nun auch noch Militärforschung am Flughafen Braunschweig-Waggum.

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe MitstreiterInnen!
Ich spreche für die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der AntifaschistInnen, VVN/BdA.
Wir erinnern heute, am 77.Jahrestag ihrer Ermordung, an 10 Menschen, deren Fotos wir hier sehen:

Behme, Hermann
Bley, Julius
Grimminger, Hans
Heinemann, Kurt
Liesegang, Reinhold
Ludwig, Wilhelm (Willi)
Römling, Walter
Schmidt, Gustav
Staats, Alfred; Steinfaß, Willi

Sie lebten die die besten Eigenschaften, die der Mensch entwickeln kann: sie erkannten als Gewerkschafter und Kommunisten früh, welche Gefahr mit dem sich deutlich bemerkbar machenden Rechtsruck verbunden war. Sie erkannten das Zusammenspiel von Politik und Großkapital, das verheerende Auswirkungen auf die soziale Lage der Arbeiterklasse hatte.  Massenarbeitslosigkeit war Produkt der Herrschenden und wurde verwendet als Triebfeder für die Verbreitung der sogenannten „nationalsozialistischen“ Ideologie. Diese aber war reaktionär, völkisch und chauvinistisch; sie hatte mit Sozialismus nicht das Geringste zu tun.

Heute, am Tag der Befreiung Braunschweigs vor 65 Jahren, möchte ich Sie und euch im Namen des Friedenszentrums herzlich zur Einweihung der Gedenktafel für dieses ehemalige Judenhaus begrüßen.

Ich freue mich, dass Herr Kliemke, der Sponsor und Mitgestalter der Tafel, und Bezirksbürgermeisterin Ines Werner anschließend ein paar Worte an uns richten wollen.